30. Europäische Iaidō Meisterschaft
27. -29. Oktober 2023, München
Was für ein Event! Die Europameisterschaft in Deutschland. Und auch noch in München, quasi als i-Tüpfelchen nach dem Oktoberfest. Wir, die Helferlein, aufgrund unseres blauen Outfits von Detlev
Uedelhoven liebevoll zu "Schlümpfen" umgetauft, erschienen bereits am Mittwoch Abend bei strömendem Regen. "Das kann ja Eiter werden", skandierten wir. Aber München war gut zu uns. Der
Donnerstag begann verhalten, aber dann setzte sich strahlender Sonnenschein durch. Und wieder wurden wir belehrt, dass "Registration opens at 15 O´clock" nichts weiter ist, als ein Vorschlag. Die
ersten Iaidōka trafen gegen 8 Uhr morgens ein. Unser höflich-freundliches Personal (Du kommst hier net nei!!! Schleich di!*1) verwies in höflicher Manier auf die offiztiellen Zeiten. Bereits hier
erkannten die Schlümpfe, wie gut gelaunt, aber auch aufgeregt die eintreffenden Teilnehmer waren. Man traf als alter Hase bekannte Gesichter und lernte neue zukünftig alte Bekannte kennen.
Besonders die Jungs aus Marocco waren von ausgesuchter Freundlicheit. Die Schlümpfe wurden mehr und mehr und die Arbeit wurde ein wenig hektischer. Halle herrichten, Beschildern, Fahnen, Tische
dekorieren... all das klappte wunderbar. Gute Schlümpfe! *1: Das haben wir natürlich NICHT gesagt!
Am Freitag begann dann der wichtigste Event für Iaidō in Europa. Es war so ziemlich alles vertreten was Rang und Namen hatte, geleitet von Nakamura Masato, hanshi, 8. Dan und Kunikata Takayuki,
kyōshi, 8. Dan. Als Übersetzer fungierte der wohl kompetenteste für diesen Job: Andy Watson, kyōshi, 7. Dan. Das ZNKR_Komittee ging mit den über 300 Teilnehmern jede der ZNKR-Kata einzeln durch.
Die alljährlichen "Änderungen" im Curriculum wurden begierig aufgenommen und es wurden seitenweise Blöcke vollgekritzelt. Dann erfolgte eine Mittagspause. An dieser Stelle sei bemerkt, dass die
Sportschule Oberhaching einen echt guten Job macht. Sie sind immer pünktlich, das Essen sit reichhaltig und lecker und es fehlt an nichts. Kompliment, ich habe nicht eine einzige Stimme gehört,
die sich beschwerte.
Am Nachmittag wurde das gelernte in Formen gegossen, im wahrsten Sinne. Die Seminarteilnehmer und Wettkämpfer durften sich dann ihre Wunden lecken, die zahlreichen Highgrades jedoch nicht. Die
mussten zum Briefing in die Shinpan- Schulung, wie jedes Jahr.
Samstag. Spannung lag in der Luft. Man hätte Glühbirnen befeuern können, als es losging. Es waren unglaublich spannende Wettkämpfe, egal in welcher Graduierung. Ganz erstaunlich ist das
Niveau gerade bei den unteren Graduierungen, das fiel allen sehr wohl auf. Am Ende des Tages der wohlverdiente Applaus für:
Mudan: Anton Voroshylov, Italia
Shodan: Jérémy, Sircot, France
Nidan: Konrad Okrój, Finland
Sandan: Gabriele Gerbino, Italia
Yondan: Agnieszka Krawczyk, Polen
Godan: Stan Engelen (wer sonst), Nederland
Rokudan: Jasper Waldestål, Sweden
Für Deutschland sprangen 3 Dritte Plätze heraus, und zwar für:
Hendrik Reuter 3. Shodan
Laura Brandi, Nidan
Ulrike Prib, Godan
The day after: Team Competition. Die Aufregung war nicht dieselbe. Sie war dichter, geduckter. Immerhin vertrat man hier sein Land! Hier lernt man in der Tat, dass die Champions des Vortages
nicht immer die Joker im Team sind und automatisch gewinnen. Durch geschicktes Ändern der Aufstellung kann man die Joker nämlich "ausbremsen". Es ist wie Poker. Nur mit Schwertern. Das Ergebnis
der Mühen:
Team-Europameister ist: Italia!
Dann hieß es: Pause. Sicherlich, viele Wettkämpfer konnten sich jetzt entspannt zurücklehnen. Doch für sehr viele ging es jetzt erneut los: Prüfungen standen an! Es waren wirklich viele
Prüflinge. Allein für Rokudan standen dort 39 (!), für den Nanadan zwar "nur" 16, aber die Ergebnisse sprechen für sich.
Shodan:
Yu-Deok Jung
Vivien Langner
Marius Stederoth
Zhanna Winter
Nidan:
Andreas Nebert
Henrik Reuter
Sandan:
Philipp Henschke
Anika Kindler
Rokudan:
Ulrike Prib
Jens Hoffbauer-Kieper
Nanadan:
Oliver Bischoff
Herzlichen Glückwunsch!
Am Ende des Mega-Events wurde die europäische Flagge
weitergegeben an den Gastgeber für 2024. Göteborg, Schweden. Leute, kauft Mäntel und Mützen...