Auch Yonshakubo, Tsue, oder Sutiku genannt, (Yon = vier, shaku = Maßeinheit ca. 30 cm), mit einer Länge von ca. 1,20 m und einen Durchmesser zwischen 2,5 bis 3 cm. Der Durchmesser war gewöhnlich über die ganze Länge gleich. Der japanische Jo entwickelte seine eigenen Methoden (mit einer Länge von 1,30 m und einem Durchmesser von 2,2 cm) vor allem in der Stilrichtung des Muso Shindo Ryu Jodo. Nachdem die Satsuma Okinawa besetzt hatten, begann für die Bevölkerung eine harte Zeit. Die älteren Menschen wurden als unproduktiv bezeichnet und oft grundlos grausam behandelt. Da sie nicht mehr die Kraft ihrer Jugend besaßen, mußten sie sich auf den Gebrauch ihrer Gehstöcke verlassen und daher konnte das Besitzen eines solchen Stockes nur schwer von den Satsuma-Samurai verfolgt werden. Der Gebrauch dieser Waffe beschränkte sich fast ausschließlich auf die älteren Menschen. Heute glaubt man, daß der größte Teil der Yonshaku Techniken davon beeinflußt wurde. Der Gehstock der Alten und der Yonshakubo waren ursprünglich dasselbe. Die Alten mußten sich dabei weit mehr auf eine ausgefeilte Technik als auf ihre Kraft verlassen. Auf okinawanischer Seite führte dies zu einem ungeheuren Aufschwung der kurzen Stockwaffentechniken.

 

Die Techniken des Yonshakubo wurden Generationen hindurch vom Meister an seinen Nachfolge weitergegeben, und es war nicht ungewöhnlich, daß die Meister ihre jungen Schüler in dieser Technik überhaupt nicht unterrichteten. Häufig wartete man damit, bis ein Schüler ein Alter erreicht hatte, in dem er die Einzigartikeit und die Wirkung dieser Waffe tatsächlich verstehen konnte. Selbst heute noch ist es auf Okinawa üblich, daß die jüngeren Schüler in die Kunst der langen Stockwaffen eingeführt werden, während der Yonshakubo, der keine körperlich Kraft benötigt, von den Alten geübt wird. Seine Handhabung ist völlig anders als die des Bo. Durch seine Größe sind sehr schnelle Bewegungen möglich, indem man ihn zwischen den Händen gleiten läßt. In der Verteidigung wurden gewöhnlich beide Hände verwendet, um den mittleren Teil des Bo zu unterstützen. Darauf bauten die okinawanischen Techniken dieser Waffe auf während der japanische Jo mehr wie ein Schwert oder eine Lanze gebraucht wurde. Es wurden hauptsächlich vitale Punkte angegriffen, oder es wurde gehebelt und gequetscht. Er wurde auch auf den Gegner geschleudert.

 

In Deutschland verbreitet sich die Kampfkunst Jōdō rapide, die mit Jo, als auch mit bokken übt.